Freitag, 21. August 2009

BARBARA SCHROEDER VON BUTTLAR "Das ich erkenne ..."

Das ich erkenne, "Was die Welt im Innersten zusammenhält".

Die Geister, die ich rief ...

In einem Bereich von einer Milliarde Lichtjahren ist einfach Nichts - und das jetzt erst endeckte schwarze Loch übersteigt die Vorstellungskraft der Forscher - und "der Urknall findet heute noch statt" (Günther Heisinger)

Alles entsteht und vergeht - es ist ein Netzwerk in Abhängigkeit von Bedingungen nur - hätten wir diese einfache Wahrheit angenommen - die Welt hätte ein ganz anderes Gesicht.

Das ich erkenne, was die .... Interessant ist, das dieses Zitat, was Goethe dem suchenden Faust zuweist, als Dach der Wissenschaft dient. Jedoch spricht Faust dies aus, nachdem er die Wissenschaften studiert hatte und das Gesuchte nicht finden konnte. So suchte er in der Magie nach Erkenntnis.

http://barbaraschroedervonbuttlar.jimdo.com/

www.schroeder-von-buttlar.de

Donnerstag, 20. August 2009

"WENN STEINE FLÜSTERN" BILDHAUER-WORKSHOP MIT BARBARA SCHROEDER VON BUTTLAR










Ihr lieben Bildhauerlehrlinge,




es war einfach schön mit Euch und mit der VHS!




Ihr ward die besten Schüler seit langer, langer Zeit. Auch ich habe etwas dabei gelernt!




Barbara





























































Dienstag, 9. Juni 2009

Eine Laudatio von Prof. Dr. Helge Bathelt M.A. zur Vernissage von Barbara Schroeder von Buttlar

Epigenese "Welttheater"

Barbara Schroeder von Buttlar

Vernissage am 5. Juni 2009

Festhalle Murrhardt

Einführung: Prof. Dr. Helge Bathelt M.A.

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Laudatio von Prof. Dr. Helge Bathelt M.A.

Präsident der Europäischen Kultur Gemeinschaft


Respekt den Kuratoren dieser Ausstellung. Sie liegen im Trent. Das Magazin für politische Kultur "Cicero" widmete in seiner Maiausgabe dem deutschen Adel mehrere Seiten. Kein Wunder nach dem steilen Aufstieg Karl Theodors zu Guttenberg, der sattsamen Bekanntheit Vico von Bülows und der Attraktivität der Gräfin Bismark.


Der früheste von Buttlar - den ich auffinden konnte - war Georg von Buttlar. Er wurde 1448 vom Landgrafen Ludwig dem Friedfertien mit dem Schlosse Ziegenberg und dessen Zunbehörungen belehnt. Die Grafen, Freiherren und Herren von Buttlar haben sich mit Satzung vom 8.6.1890 zu einem Verein des von Buttlarschen Gesamtgeschlechts zusammengeschlossen, der heute als Familienverband fortbesteht. Von Buttlars standen an der Wiege der Kasseler Documenta, zeigten sich zuständig für eine "Methusalem Formel", schrieben mit an der Architekturgeschichte der Neuzeit oder schufen eine Epigenese "Welttheater. Der Name von Buttlar wurde übrigends bei "Yasni" in den letzten sieben Tagen fünfmal aufgesucht. Wer war das?


Barbara Schroeder von Buttlar vertritt als Künstlerin den schöpferischen Geist ihrer Vorfahren ganz vorzüglich. Sie teilt das Interesse an dem, was "die Welt im Innersten zusammen hält" und folgt damit einer großen Tradition. Nicht etwa, dass der forschende Geist bezüglich jenes Zusammenhaltes je zu einem gültigen Ergebnis gekommen wäre, aber er hat immerhin interessante Antworten formuliert. Als besonders erfolgreich haben sich dabei die Religionen erwiesen und zwar mit einem einfachen semantischen Kunstgriff, indem sie als Gleichstellungsbeauftragte zwischen "Wissen" und "Glauben" auftraten. Eifrige Sucher nach der Weltformel konnte nicht einmal die Heisenbergische Unschärferelation bremsen und so insistierte jüngst der amerikanische Mathematiker Stephen Wolfram "Alles ist Berechnung, das ist die Idee meines Lebens." Mit dieser Grundeinstellung hätte er es weit bringen können: als Investmentbanker...


Hat sich auch die Künstlerin Barbara Schroeder von Buttlar in ihrem universalen Kunstwerk "Welttheater" an einer mathematisch - mechanistischen Weltinterpretation versucht? Hat sie das getan, indem sie ein kompliziertes Ineinander konstruiert hat, das bei aller Differenziertheit doch immer gleich abläuft? Ist das Identische des Ablaufs ein Credo des Gefangenseins im stets Gleichen, dessen Gleiches Welterfahrung in der Verdichtung des Symbols ausdrückt? Ist das Welttheater deshalb Theater, weil es stets das gleiche Stück spielt?


T. S. Kuhn könnte darauf mit seiner Theorie des "Paradigmawechsels" antworten, hätte aber durchaus seine Not das Grundsätzliche der neuen Leitlinie plausibel zu machen, die ja nicht mehr ist als eine Antithese zu bekanntem Gedachten und hilflos ohne das zuvor Gedachte. Immerhin aber ist die Akzeptanz von Wechsel als ein dynamisch-dialektisches Urphänomen ein wirksamer Hoffnungsträger für Zukunft.


Demzufolge sieht Sloterdijk - in für ihn erstaunlich klarer Diktion - die Gegenwart völlig zutreffend, wenn er ausführt: "Weder in Davos noch in Porto Allegre war in den vergangenen Jahren glaubhaft von postkapitalistischen Modellen die Rede. Anders ausgedrückt beweist das nur: "Der Kapitalismus will von jetzt an die ganze Kultur sein. Damit setzt er sich selbst als den unüberschreitbaren Horizont der Gegenwart." (in: Zorn und Zeit, Frkftm., 2006, 1. A., S 316).


Abgesehen davon, dass dann immer noch die Option "Zurück auf Anfang" bliebe, befreit eine bloß angenommene Grenze keineswegs vom Prozesshaften aller uns bekannten Entwicklung, wobei wir "Entwicklung" nicht als progressiven, sondern als bloß repetitiven Ablauf annehmen dürfen.


Von einem "Suchet so werdet ihr finden" (Matthäus 7.7) über ein "Und doch hat jemand einen braunen Saft, In jener Nacht, nicht ausgetrunken" (Goethe, Faust, V., 1572) bis hin zu "Half psychotic, sick, hypnotic/Got my blueprint, If's symphonic/ Half psychotic, sick, hypnotic/ Got my blueprint electronic" (Lady Gaga, "Just dance", Songtext, 2009) spannt sich ein weiter Bogen.


Und selbst wenn in der New York Times vom 16. Februar 1968 - zitiert nach Uwe Johnsons "Jahrestage", S. 659 - stand: "Der deutsche Lyriker Hans Magnus Enzensberger hat ein Stipendium an der Universität Wesleyan aufgegeben mit einem Trompetenstoß gegen die auswärtige Politik der Vereinigten Staaten und mit einem Heil für Cuba, wo er nach seinen Worten leben will..."usw. und so fort... so bedeutet das gar nichts, sondern ist krude Selbstbefriedigung eigener Bedeutung und zwar völlig unabhängig davon, ob er Sinn oder Unsinn geäußert hat.


Unsere fleißigen Bemühungen um eine Relativierung des Bedeutsamen, Entlarvung des Extraordinären, oder wenigstens alles sich bedeutsam Gebärdenden, finden bei allem spielerischen Reiz und allgefälligem Wahrheitsgehalt oder wenigstens Wirklichkeitswert nicht über das hinaus, was Barbara Schroeder von Buttlar im Räderwerk ihres Welttheaters, in ihren Seilzügen und armstreckenden und augenrollenden Symbolen auf den Nenner gebracht hat. Ihr Theater ist das Knochengerüst der comedie humaine, gibt das Streben der Wiederholung preis, überträgt den Urknall ins überschaubare Scheppern und gefriert Bewegung zum Gestus: "Hab die Ehre, Herr Nachbar!"


Das Faszinosum dieser Apparatur ist ihr Ubiquitäres. Alles Beispielhafte - und wir haben es doch gewiss auffahren lassen wie ein "Tischlein - Deck - Dich" - alles Beispielhafte also findet sich wieder und bestätigt in Abläufen, Bewegungen, symbolischen Aktionen unter Verwendung archetypischen Bilder und sei es ein Sonnenrad der Bronzezeit, eine Triskele aus Narr, Stiefel und Barfüßler, oder seien es geometrische Grundmuster wie das Quadrat in seiner Bedeutung als Zeichen der materiellen Welt, dem Dreieck als dem Zeichen des Denkens und dem Kreis als dem Symbol der Ewigkeit. Schroeder von Buttlar ist in der Welt der Symbole und der Archetypen zuhause. Die Summenbildung von Erfahrung im Archtyp ist ihr alltägliche Begegnung, die sie mit Selbstverständlichkeit in ihr Welttheater einbringt und einbringen muss, damit der Anspruch, den das Thema stellt, überhaupt erfüllt werden kann. Das Außergewöhnliche, das Schroeder von Buttlar mit diesem Werk leistet ist, dass sie den an sich selbst gestellten Anspruch erfüllt hat: Ihr Welttheater bleibt nicht Behauptung sondern vertritt genau das, was es mit seiner Bezeichnung vorgibt zu sein.


Wenn Sie dem Besonderen in der Kunst der Gegenwart begegnen wollen, dann nehmen Sie sich Zeit für dieses Werk. Sie betrachten das Ergebnis von sechs Jahren Arbeit, die anders ist als das sich selbstfindende Ingenium, das die Arbeiten von Künstlerinnen und Künstler ab dem zweiten Akademiesemester auszeichnet.


Das Zeichen der Trinität, das Zeichen des Bogens und des umgekehrten Halbkreises, Herz, Kleeblatt und Fußabdruck und schließlich Hände, die nach den Sternen greifen. Ihr Mechanik bedient sich nicht nur eines technischen Ablaufs. Sie beinhaltet gleichzeitig einen historisch gewachsenen Apparat von Symbolen, von Bedeutungszuweisungen zu Formen, die aus der Welterfahrung destilliert worden sind und neben das Bekannte des Ablaufs das Gewachsene der Hilfsmittel für Ordnung und damit für Verstehen setzen.


Prof. Dr. Helge Bathelt M.A.


Alle Rechte beim Autor. Presse darf zitieren


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Ein Uhrwerk voller spannender Symbole ...


Thema: K U L T U R Datum: 08.06.2009 von Petra Neumann - bkz online -